• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • BaFin richtet Fokus zunehmend auf Zinsänderungsrisiken

27.01.2023

Ein erneuter Zinsschock ist aus Sicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu einem der größten Risiken für den Finanzsektor geworden.

Beitrag mit Bild

©Eisenhans/fotolia.com

Aktuell drücken bereits die abrupt gestiegenen Zinsen auf die Profitabilität vieler Banken. Hintergrund sind Verluste in deren Wertpapierportfolien. Ein weiterer plötzlicher und starker Zinsanstieg würde manche Institute stark belasten. Das geht aus dem Bericht „Risiken im Fokus der BaFin 2023“ hervor.

„Bei vielen kleineren Banken sind die stillen Reserven als erste Verteidigungslinie jetzt aufgebraucht“, sagte BaFin-Präsident Mark Branson anlässlich der Veröffentlichung des Berichts. „Wir beschäftigen uns jetzt vorrangig mit der Kapitalplanung von Instituten mit wenig Überschusskapital und hohen Zinsänderungsrisiken“, kündigte er an. Das Jahr 2022 hat nach Ansicht Bransons gezeigt, wie schnell das Risikoumfeld sich ändern kann. Der plötzliche Zinsanstieg sei ein Beispiel dafür.

Sechs Risiken für die Finanzstabilität

Insgesamt hat die BaFin in ihrem Bericht sechs Risiken identifiziert, die aus ihrer Sicht die Finanzstabilität und die Integrität des deutschen Finanzsystems am meisten gefährden könnten. Auf diese richtet die Aufsicht 2023 ihr besonderes Augenmerk. In den „Risiken im Fokus der BaFin“ erläutert die Aufsicht zudem, was sie unternimmt, um diese Risiken bestmöglich einzudämmen. Die aktuellen Hauptrisiken für den deutschen Finanzmarkt sind:

  • Risiken aus abrupten Zinsanstiegen mit signifikantem Ausmaß
  • Risiken aus Korrekturen an den Immobilienmärkten
  • Risiken aus signifikanten Korrekturen an den internationalen Finanzmärkten
  • Risiken aus dem Ausfall von Krediten an deutsche Unternehmen
  • Risiken aus Cyberattacken mit gravierenden Auswirkungen
  • Risiken aus unzureichender Geldwäscheprävention

Außerdem hat die BaFin drei wesentliche Zukunftstrends ausgemacht, die Risiken bergen, mit denen sich die BaFin und die von ihr beaufsichtigten Unternehmen intensiv befassen müssen: die Themen „Nachhaltigkeit“, „Digitalisierung der Finanzbranche“ und „geopolitische Umbrüche“. Laut Branson werden diese auf lange Sicht die Geschäftsmodelle im Finanzsektor prägen.


BaFin vom 23.01.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Meldung, Wirtschaftsrecht

©ferkelraggae/fotolia.com

15.04.2025

Der Generalanwalt am EuGH befasst sich mit zentralen Fragen rund um verbundene Kreditverträge. Sein Fazit: Auch bei einem Widerruf können Zinsen fällig bleiben.

weiterlesen
Zinsen trotz Widerrufs: EU-Recht gibt Kreditgebern recht

Meldung, Wirtschaftsrecht

©Mike Mareen/fotolia.com

14.04.2025

Eine neue Verordnung schafft klare Rahmenbedingungen für Unternehmen, die in Windenergie-, Solaranlagen oder den Netzausbau investieren.

weiterlesen
Bürokratieabbau für grüne Projekte: Neue Verordnung erleichtert Planung

Meldung

©marog-pixcells/fotolia.com

08.04.2025

Das LG Berlin II hat Meta in sechs Fällen zu Auskunft, Datenlöschung und Schadensersatz verurteilt und damit ein deutliches Signal für mehr Datenschutz im Netz gesetzt.

weiterlesen
Meta muss zahlen: DSGVO-Urteile setzen klares Zeichen

Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com

03.04.2025

Die neue Nachhaltigkeitsstrategie setzt auf soziale Gerechtigkeit, starke Beteiligung der Gesellschaft und klare Transformationsziele.

weiterlesen
Bundeskabinett: Neue Nachhaltigkeitsstrategie für eine gerechte Zukunft
Wirtschaft und Wettbewerb - Zeitschrift und Cover

Haben wir Ihr Interesse für WIRTSCHAFT und WETTBEWERB geweckt?

Sichern Sie sich das WuW Gratis Paket: 2 Hefte + Datenbank