• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Anonyme Hinweise auf kartellrechtliche Verstöße

13.01.2023

Die Europäische Kommission hat den Anwendungsbereich ihres anonymen kartellrechtlichen Whistleblower-Tools ausgeweitet.

Beitrag mit Bild

imilian/123rf.com

Bürgerinnen und Bürger können der EU-Kommission dabei helfen, fusionsbedingte Verstöße und Fälle von unrechtmäßigen staatlichen Beihilfen aufzudecken. Damit können Einzelpersonen die Kommission anonym auf alle Arten möglicher Verstöße gegen das EU-Wettbewerbsrecht hinweisen. Seit seiner Einführung 2017 gehen jährlich etwa 100 Meldungen über das Instrument ein.

Anonymität der Hinweisgeber bleibt gewahrt

Mit dem Instrument soll die Anonymität von Hinweisgebern gewahrt werden, die Grund zu der Annahme haben, dass ihre Meldung zu Vergeltungsmaßnahmen gegen sie in irgendeiner Form führen könnte. Die Kommission verwendet ein speziell entwickeltes verschlüsseltes Nachrichtensystem, das eine Kommunikation in beide Richtungen ermöglicht, sodass der Hinweisgeber Informationen liefern und die Kommission um weitere Erläuterungen bitten kann. Der Dienst wird von einem spezialisierten externen Dienstleister betrieben, der als Vermittler fungiert und nur den Inhalt der empfangenen Nachrichten weiterleitet, ohne Metadaten zu übermitteln, die zur Identifizierung der Person, die die Informationen liefert, verwendet werden könnten.

Hintergründe zum Whistleblower-Tool

Das Whistleblower-Tool wurde 2017 eingeführt, um es jeder Person zu ermöglichen, der EU-Kommission anonym Kartelle und andere Kartellverstöße wie Preisabsprachen, Absprachen bei Ausschreibungen und den unfairen Ausschluss von Wettbewerbern zu melden. Auch Bürgerinnen und Bürger können nun ihre Meinung kundtun und der Kommission dabei helfen, fusionsbedingte Verstöße wie das „Gun Jumping“ sowie Fälle von unrechtmäßigen staatlichen Beihilfen aufzudecken.

Seit seiner Einführung gehen jährlich rund 100 Meldungen ein. Die Entscheidung, den Anwendungsbereich des Whistleblower-Tools zu erweitern, bietet Synergien in allen Bereichen des EU-Wettbewerbsrechts. Die Kommission ermutigt Personen, die über solches Insiderwissen verfügen, sich online mit einer anonymen Meldung an die Kommission zu wenden.


EU-Kommission vom 09.01.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Meldung

©zapp2photo/fotolia.com

20.08.2025

Der DAV erkennt den Fortschritt bei der Umsetzung der IED-Novelle an, fordert aber mehr Klarheit, Systematik und eine deutliche Entbürokratisierung.

weiterlesen
Industrieemissionen: DAV warnt vor Bürokratiemonster

Meldung

©Mike Mareen/fotolia.com

12.08.2025

Am 06.08.2025 hat die Bundesregierung sechs zentrale Reformen des BMWK beschlossen – von CO₂-Speicherung bis Energieentlastung für Bürger und Unternehmen.

weiterlesen
Bundeskabinett beschließt zahlreiche Gesetze im Energiebereich

Meldung

©Andreas Gruhl/fotolia.com

05.08.2025

Europas Hoteliers kämpfen gemeinsam für eine Entschädigung von Booking.com für jahrelang unfaire Bestpreisklauseln.

weiterlesen
Sammelklage gegen Booking.com: 10.000 Hotels fordern Schadensersatz

Meldung

©beebright/fotolia.com

05.08.2025

Aktuelle Zahlen des BKA zeigen: Wirtschaftskriminalität ist eine hochgradig schädliche und zunehmend organisierte Form der Kriminalität, die Milliardenverluste verursacht.

weiterlesen
Wirtschaftskriminalität auf Rekordniveau
Wirtschaft und Wettbewerb - Zeitschrift und Cover

Haben wir Ihr Interesse für WIRTSCHAFT und WETTBEWERB geweckt?

Sichern Sie sich das WuW Gratis Paket: 2 Hefte + Datenbank